Eine Depression bewirkt, dass sich Menschen anders fühlen und verhalten als vor der Erkrankung. Häufig geben sie sich selbst die Schuld für ihren Zustand und werden von Selbstzweifeln geplagt. Sie berichten von Gefühlen, die sie nicht mehr kontrollieren oder bewältigen können.Viele ziehen sich zurück, meiden soziale Kontakte und gehen kaum noch aus dem Haus. Es kann zu Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenmissbrauch kommen. All das kann dazu führen, dass die Depression anhält und die Beschwerden immer stärker werden. Einen solchen Teufelskreis zu durchbrechen, ist oft nur durch Hilfe von außen möglich.
Suizid: Es können auch Gedanken an Selbsttötung aufkommen. Meistens bleibt es bei den Gedanken, aber leider nicht immer. 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schweren depressiven Phasen sterben durch Suizid. Besonders gefährdet sind Personen, die in belastenden psychosozialen Verhältnissen leben, etwa geschieden sind oder alleine leben, Alkohol oder Drogen missbrauchen, außerdem Betroffene im fortgeschrittenen Alter und solche die schon Selbsttötungsversuche hinter sich haben. Die Patienten nehmen sich meist am Anfang oder am Ende einer Episode das Leben, wenn die Stimmung gedrückt ist, aber der Antrieb noch oder schon wieder stark ist und damit viel Energie auch für gefährliche Handlungen zur Verfügung steht.
Die Mehrheit der Menschen, die durch Suizid versterben, haben an einer psychiatrischen Erkrankung gelitten (90 %), am häufigsten an einer Depression (> 50 %). Daneben sind Schizophrenie und Suchterkrankungen ebenfalls mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden.
Die erfolgreiche Behandlung der psychiatrischen Erkrankung stellt somit die beste Suizidprävention dar!
Das Wichtigste bei akuter Suizidalität ist, nicht alleine in der aussichtslos erscheinenden Situation zu bleiben, sondern sich trotz oft vorhandener Scham- und Schuldgefühle einer anderen Person anzuvertrauen.